Google drückt weiter auf die Update-Tube. Nachdem der Suchmaschinen-Gigant seit März Mobilversionen zur alleinigen Grundlage für Website-Bewertungen macht, wird jetzt ein neuer Ranking-Faktor wirksam: Die Page Experience.
Die Nutzererfahrung: Alte und neue Werte
Bei der Page Experience geht es darum, wie schnell eine Website reagiert, um die Suchanfrage mit einem speziellen Keyword zu erfüllen. Dabei wird die Page Experience zum einen durch bereits bestehende Faktoren beeinflusst. Dazu gehört – entsprechend Mobile First – ob die Seite für mobile Endgeräte optimiert wurde. Aber auch seit langer Zeit geltende Einflussgrößen wie eine HTTPS-Verschlüsselung oder der Ausschluss von Phishing-Inhalten und schadhaften Codes spielen eine Rolle. Auch wer es mit Werbe- oder Info-Pop-Ups auf seiner Seite übertreibt und so Nutzer daran hindert, an die gesuchten Inhalte zu gelangen, wird bei der Google-Positionierung sicher keinen Sprung nach vorne machen.
Relativ neu bei der Beurteilung der Page Experience sind zum anderen die sogenannten Core Web Vitals. Sie stellen eine Vereinheitlichung und Erweiterung von Metriken dar, die teilweise bereits in der Vergangenheit herangezogen wurden, um die Nutzererfahrung zu bewerten. Dazu zählt erstens die Ladezeit des größten Seitenelements (Largest Contentful Paint, kurz LCP). Zum Zweiten die Zeit, die ein Server benötigt, um auf eine bestimmte Anwenderhandlung wie z. B. Scrolling zu reagieren (First Input Delay, kurz FID). Frisch hinzugekommen ist als dritter CWV-Wert der Culmulate Layout Shift (CLS). Er misst, wie sehr sich Seitenelemente im Zuge des Aufbauprozess noch verschieben. Wir alle haben uns sicher schon darüber geärgert, dass wir ein Seitenelement anklicken wollten, dieses aber unter der Maus wegsprang, weil sich die Page neu arrangierte.
Die Seitenladegeschwindigkeit LCP sowie das Reaktionsvermögen FID konnte man zwar auch vorher messen, jedoch je nach eingesetztem Analysetool mit unterschiedlichen Ergebnissen. SEO-Manager und Webmaster können ein Lied von den Differenzen singen, bei denen man nie so genau wusste, welchem Ergebnis man trauen sollte. Google hat diesen schwankenden Boden nun durch konkrete Bezugswerte verfestigt. So basiert der ideale LCP jetzt auf einer absoluten Größe und nicht, wie zuvor, in relativer Betrachtung zu konkurrierenden Seiten.
Als Richtgrößen für die Bewertung der Core Web Vitals-Faktoren hat Google folgende Werte herausgegeben:
LCP (Largest Contentful Paint)
gemessen wird die Ladezeit, unabhängig von Größe und Art des Inhalts (Bild, Video, Text)
bis 2,5 Sek: Gratulation – so schnell soll‘s sein!
ab 2,5 Sek: Optimierung erforderlich – ran an den Speck!
über 4 Sek: Goodbye gutes Google Ranking
FID (First Input Delay)
gemessen wird die Verzögerung zwischen Nutzereingabe und Reaktion
bis 100 ms: Die Seite ist auf Zack – tosender Applaus!
bis 300 ms: Da geht noch was – streng Dich mehr an!
über 300 ms: Der Besucher flüchtet – und Google flüchtet mit
CLS (Cumulative Layout Shift)
Laut einer Berechnungsformel, die aus den Variablen Seitenelementgröße (Impact Fraction) und Versatzentfernung (Distance Fraction) besteht, ergeben sich folgende Grenzwerte:
bis 0,1 CLS: kaum Elementsprünge – sauber gelöst!
bis 0,25 CLS: Mehr Logik & Ruhe sind gefragt – bitte verbessern!
über 0,25 CLS: Es geht’s drunter und drüber – so wird das nichts
Ob die verschiedenen Page Experience-Werte für Ihre Website im grünen Bereich liegen, können Sie unter anderem im Core Web Vitals-Bericht Ihrer Google Search Console einsehen. Ebenso gibt die Seite Page Speed Insights Auskunft, ob und wo Optimierungspotential besteht. Tatsächlich erfüllen laut einer Erhebung des SEO-Tool-Anbieters Searchmetrics bislang magere 3 % der deutschen Websites alle CWV-Vorgaben. Es gibt also viel zu tun. Gerne krempelt schirmers diesbezüglich für Sie die Ärmel hoch. Kontaktieren Sie uns!
Bildquelle: schirmers GmbH & Co. KG