WARUM WIR BEI SCHIRMERS. NICHT GENDERN

Verfasst am 21.11.2024
Bild von verschiedenen diversen Figuren
Bild von verschiedenen diversen Figuren

Warum wir bei schirmers. nicht gendern – und was das mit Respekt und Klarheit zu tun hat

Das Gendern und die Debatte um inklusive Sprache beschäftigen schon seit Jahren viele – zu Recht, denn Gleichstellung ist ein hohes Gut, das in der heutigen Gesellschaft unverzichtbar ist. Auch für uns bei schirmers. sind Akzeptanz und Toleranz elementare Grundwerte. Jeder Mensch ist bei uns willkommen, unabhängig von Geschlecht, Identität oder Orientierung, sowohl als Mitarbeiter wie auch als Kunde.
Dennoch haben wir uns entschieden, in unserer Kommunikation zumindest nicht in vollem Umfang zu gendern. Unsere Ansprache erfolgt entweder im Maskulinum oder, wo immer möglich, in neutralen Formen, z. B. „Mitarbeitende“. Warum wir uns gegen das Verwenden von Gender-Sternchen, -Innen, Doppelpunkten oder ähnlichen Konstruktionen entschieden haben, möchten wir Ihnen hier näher erläutern.

Lange Diskussionen zwischen Sternchen und Klartext

Wer glaubt die Entscheidung sei uns bei schirmers. leichtgefallen, der irrt gewaltig. Im Team haben wir über Jahre hinweg immer wieder diskutiert, neue Sichtweisen erörtert, neue Standpunkte und Erkenntnisse beleuchtet und das vor wechselnden Hintergründen und unter Berücksichtigung von verschiedensten Veröffentlichungen zum Thema. Fakt ist: Aus tiefster Überzeugung stehen wir bei schirmers. gemeinsam auf dem Standpunkt: Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen. Wie schwer das in puncto Sprache aber mitunter fällt, merken wir im Alltag immer wieder, wenn die verschiedenen Generationen in unsere Agentur aufeinandertreffen. Früher war etwas unangenehm, heute ist es cringe. Das Outfit slayt, das Essen ist bussin und der Typ dort hat Rizz. Was für den einen böhmische Dörfer sind, ist für den anderen ganz leicht verständlich.

Von der Zeichensprache bis zum gendern

Schon seitdem der Menschen begonnen hat sich über Zeichensprache zu verständigen verändert sich Sprache unaufhörlich. Sie entwickelt sich, wird verständlicher. Durch neue Technologien entstehen neue Worte. Durch Forschung, neue Formen des Zusammenlebens oder durch Veränderung in der Gesellschaft entsteht ein immerwährender Bedarf nach Anpassung an die neuen Gegebenheiten. Das ist nicht neu und das ist auch gut so wie es ist. Das Gendern gehört für uns in genau diese Kategorie. Es ist eine Weiterentwicklung von Sprache und grundsätzlich nicht abzulehnen. Dennoch: Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir uns aus den nachstehenden Gründen gegen Gender-Sternchen & Co entschieden.

Bild von einer Figur die vor einem Museumsstück einer Steinzeitmalerei steht

Lesbarkeit und Verständlichkeit stehen an erster Stelle

Als Kommunikationsagentur die vorwiegend auf B2B Ebene arbeitet, sprechen wir vor allem Unternehmen und Entscheidungsträger an, die täglich eine große Menge an Informationen verarbeiten. Unser Anspruch ist es, Texte so klar und gut lesbar wie möglich zu gestalten. Sonderzeichen wie der Doppelpunkt, das Sternchen oder das Binnen-I schaffen dabei häufig komplexe Wortgebilde, die im natürlichen Sprachgebrauch nicht vorkommen und den Lesefluss unterbrechen.
Wir setzen stattdessen auf leicht verständliche Formulierungen, die den Lesenden klar und direkt ansprechen, ohne sprachliche Barrieren zu erzeugen. Dies erhöht die Zugänglichkeit und Lesbarkeit unserer Texte, was uns besonders im B2B-Kontext wichtig ist.

Barrierefreiheit ist ein hohes Gut

Ein inklusiver Umgang mit Sprache bedeutet für uns auch, dass Menschen mit Einschränkungen gut auf unsere Inhalte zugreifen können. Genderzeichen wie der Doppelpunkt oder das Sternchen sind jedoch schwer für Screenreader und andere technische Hilfsmittel zu verarbeiten, die z. B. von Menschen mit Sehbehinderungen genutzt werden. Ein Text, der durch solche Sonderzeichen unterbrochen wird, kann in der Wiedergabe unverständlich oder missverständlich sein – und gerade das möchten wir vermeiden.
Unser Ziel ist es, Inhalte zu schaffen, die für möglichst viele Menschen zugänglich sind. Daher verzichten wir auf Gender-Sonderzeichen und setzen auf neutrale Begriffe, wo immer es möglich ist. So können wir sicherstellen, dass alle Menschen – unabhängig von den genutzten Hilfsmitteln – den gleichen Zugang zu unseren Texten haben.

Sprache als Mittel zur Verständigung, nicht zur Verkomplizierung

Für uns ist Sprache in erster Linie ein Werkzeug, um Menschen zu erreichen und zu verbinden. Während sich die Sprache natürlich weiterentwickelt, achten wir darauf, dass diese Entwicklung in einem Tempo erfolgt, das Verständlichkeit und Vertrautheit erhält. Ein übermäßiger Einsatz von Sonderzeichen und neuen Wortkonstruktionen kann dazu führen, dass sich Menschen nicht mehr angesprochen oder gar ausgeschlossen fühlen.
Unser Ansatz ist deshalb pragmatisch: Wir wählen Formulierungen, die im alltäglichen Sprachgebrauch vorkommen und für alle verständlich sind. Dabei bleiben wir konsequent bei Formen, die auf einfache Weise allen Geschlechtern gerecht werden, ohne dabei in linguistische Experimente zu gehen.

Gleichstellung leben statt symbolisch markieren

Wir sind überzeugt, dass wahre Gleichstellung im täglichen Umgang, in unseren Prozessen und im Miteinander gelebt wird – und nicht unbedingt durch Zeichen oder Symbole in der Sprache. Ein Sternchen, Doppelpunkt oder Binnen-I macht unsere Werte nicht automatisch inklusiver. Vielmehr fördern wir Gleichstellung durch eine respektvolle Unternehmenskultur, in der jeder Mensch als Individuum anerkannt wird.
So wie eine bestimmte Form der Ansprache vermeintlich inkludiert, kann sie auch unabsichtlich andere ausschließen – und diesen Balanceakt möchten wir bewusst vermeiden. Zeichen wie der Gender-Stern oder der Doppelpunkt fördern zwar die sprachliche Inklusion, schließen dabei aber unter Umständen gleichzeitig Menschen aus, die auf barrierefreie Zugänge angewiesen sind – insbesondere solche, die Screenreader nutzen, da diese die Sonderzeichen oft als Pausen, unsinnige Zeichen oder sogar als vollständige Worttrennung vorlesen.

Klare Sprache, offenes Miteinander

Bei schirmers. glauben wir, dass wahre Inklusion und Gleichstellung durch Taten und Einstellungen verwirklicht werden – und durch eine Sprache, die klar, zugänglich und verständlich bleibt. Unsere Entscheidung gegen Genderzeichen und für neutrale Formulierungen ist nicht gegen die Gleichstellung gerichtet. Im Gegenteil: Für uns ist es der Weg zu einer barrierefreien und offenen Kommunikation, die niemanden ausschließt.
Wir freuen uns darauf, diese Philosophie gemeinsam mit unseren Kunden umzusetzen und glauben daran, dass wahre Inklusion immer im Dialog beginnt – denn nur so schaffen wir ein echtes Miteinander.

Bild von einer Figur die eine bunte Flagge hochhält

Das Thema Gendern polarisiert immer wieder und wird dabei zumeist von Emotionen getrieben. Umso wichtiger ist es, sich nicht von Gefühlen und Halbwahrheiten leiten zu lassen. Damit es Ihnen leichter fällt sich eine Meinung auf Grundlage von wissenschaftlichen Publikationen und erforschten Fakten zu bilden, finden Sie nachstehend einige Quellen, die uns bei der Entscheidungsfindung geholfen haben.

 

Bildquelle: Freepik

Blickpunkt: Gendergerechte Sprache und Barrierefreiheit

Einfach texten – sprachliche Barrieren vermeiden

Gendern und Barrierefreiheit – Ein Beitrag zur sprachlichen Zugänglichkeit

Weitere Quellen:

„Screenreader und Genderzeichen: Herausforderungen für barrierefreie Sprache“ – von Silke Martin, Deutsches Institut für Normung (DIN)

„Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation“ – Michael Tomasello (2009) – Tomasello untersucht die sozialen Wurzeln menschlicher Kommunikation und deren Einfluss auf die Sprachentwicklung.

Der erste Schritt. 

Schriftlich, telefonisch, persönlich. Wir sind für Sie da.

Fon:
Email:
Adresse:
schirmers GmbH & Co. KG
agentur für kommunikation
Ramsberg 21
48624 Schöppingen

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